gartenHAUS in Luzern

Essfrönde Hinterfrutigen
30. Juni
2 Min. Lesezeit

Nachdem der Schreiberling seine künstlerische Schaffenskrise überwunden und seine kreative Ader wiederentdeckt hat gibt es einen neuen Erlebnisbericht der Essfrönde. Schauplatz der Geschehnisse ist die grüne Oase am Standrand von Luzern im Restaurant gartenHAUS. Versammelt haben sich neben fünf Essfrönde und auch zweimal ein +1. Gestartet wurde nach einem schönen Sonnentag mit dem erfrischenden Hausapéro gemischt aus Gin und Blutorange. Da Scherben Glück bringen wurde unabsichtlich ein Glas auf seine Wiederstandfähigkeit getestet, wobei das Resultat klar zerbrechlich ausfiel. Die Mehrheit entschied sich im Anschluss für das 3-Gang-Überraschungsmenü in Variation Fleisch oder Vegetarisch.

Als Vorspiel gab es ein Zucchetti-Mus mit kleinen Reststückchen, verfeinert mit etwas Zitrone und dazu ein Vollkornbrot, so zumindest die Einschätzung einer Brotkennerin und leidenschaftlichen Sauerteigbrotbäckerin, darauf etwas Kräuterpesto. Der erste Akt charakterisierte sich durch die Wahl jedes Tischgenossen. In der einen Ecke stand ein gemischter Blattsalat an Zitronen-Thymiandressing mit karamellisierten Kürbis- und Sonnenblumenkernen. In der beliebteren Ecke stellte sich der dreifachen Brokkoli auf. Gedämpfte Röschen auf einem Mus garniert mit Cracker und Radieschen Scheiben. Verputzt wurde bis auf den letzten Krümmel alles und die Teller gingen praktisch neu poliert in die Küche zurück. Als frostige Überraschung gab es danach einen Sauerampfer-Slush, welcher gleichzeitig der Geschmacksneutralisation diente.

Im zweiten Akt ging es mit grossen Platten zum Teilen so richtig zur Sache. Darauf befanden sich herrlich angerichtet verschiedene Delikatessen die sich hervorragend kombinieren liessen. Von Getreidekörnern mit Kräuterpesto weiter zum Wirz Salat hinüber zum süsslichen Auberginen-Chutney bis hin zum Highlight mit den geräucherten Kohlrabi Scheiben. Diese waren veredelt mit dem Original Zweifel Paprika Gewürz. Welch ein Genuss! Die Fraktion der Fleischesser kam dank einer separaten Schüssel gefüllt mit dünn geschnittenem Roastbeef auf ihre Kosten. Einzig die Tartarsauce vermochte im ganzen Ensemble nicht zu überzeugen. Mit dem Nachservice wurden auch die letzten Verdauungsorgane vollgestopft.

Zur Überbrückung fasste sich ein fast rauchfreier Essfrönd ein Herz und weihte die Truppe in sein intimstes Geheimnis ein. Ohne seine enganliegenden Hosen unter der sonst schon sehr knappen Sporthose holte er sich auf seiner Joggingrunde schon mal den Wolf. Einige standen danach sehr knapp vor dem emotionalen Kollaps. Es folgte mit dem letzten Akt glücklicherweise sogleich eine Ablenkung vom eben Geschehenen. Ein bunter Mix aus Apfelsorbet, Zitronencrème und Himbeer-Cheesecake schmückte den Teller. Den persönlichen Geschmack des Verfassers konnte die Küche damit wohl nicht klarer verfehlen. Nichtsdestotrotz mundete das Servierte den restlichen Begleitern. Leider verpasste die Kaffeemaschine ihren bestellten Einsatz, weshalb die gefüllten Tassen erst im Nachhinein auf dem Tisch erschienen. Mit dem Heuschnapps wurde eine weitere erfolgreiche Kulinarikrunde der Essfrönde Hinterfrutigen geschlossen.

Essen ★★★★ Service ★★★ Preis-Leistung ★★★

Ambiente ★★★★ Aromenvielfalt ★★★★★

Total ★★★★